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Die Veranstaltung Lausanne Jardins hat die Besonderheit, dass sie direkt in der Stadt stattfindet. Ihr Zweck ist es, die Welt der Pflanzen der urbanen Realität gegenüberzustellen.
Es ist weit mehr als eine utopische und konzeptuelle Übung, jeder Garten muss sich in das städtische Leben integrieren und unter Berücksichtigung der verschiedenen Einschränkungen einen authentischen Ort schaffen : der Garten in und mit der Stadt.
Diese echte Begegnung macht Lausanne Jardins zu einem einzigartigen Erlebnis.
Für die 5.Ausgabe, haben wir uns begreiflicherweise dafür entschieden im Zentrum der Stadt zu arbeiten, wir haben uns besonders auf den kartographisch definierten Bereich des Stadtzentrums beschränkt. Hiermit schlagen wir einen engeren Aktionsbereich vor, welcher eine gute urbane Stichprobe darstellt.
Auf diesen Plan des Stadtzentrums haben wir Samen geworfen, die einfachste Möglichkeit, einen Garten zu beginnen ...
Dort, wo sie hinfallen werden sich die Gärten der nächsten Ausgabe befinden…
Wie der Wind oder die Sohlen, die die Samen transportieren und die Landschaft verändern, provoziert unsere Geste, das zufällige Erscheinen neuer Gärten in der Stadt.
Straße, Platz, Sackgasse, Weg, Treppe, Dachterrasse, Innenhof, Brücke, so viele Orte, manche, gut geeignet sind, wie ein Park, öfter jedoch unwahrscheinlichere (eine dunkle Sackgasse), aber immer überraschend und motivierend.
Nachdem die Anlagen bestätigt waren, entsteht die Route.
Sie durschreitet die Stadt und ihre unebenen, großen offenen Räume auf den See oder den Bergen sowie deren Ecken, Treppen die aus den Höhen herunterstürzen, verdeckte Zugänge zur Metro und andere unter einer Brücke versteckte Spielplätze.
Und auf dieser mit Samen gespickten Strecke erwarten wir zu sehen wie Gärten landen, sich setzen, Erde berühren, fallen, wachsen…
Unsere jeweiligen Routen führen uns zu der Frage der Gärten in Einklang mit der Modernität: Wie kann die Pflanzenwelt, lebendiges und sich veränderndes Material, seinen Platz außerhalb der klassischen Formen (Plätze, etc..) in bereits bestehenden asphaltierten und betonierten Orten finden ? Und in welcher Form ? In welchem « Behälter » ? Und mit welchen Mitteln zur Instandhaltung?
Wenn diese Gärten sich frei an unpassenden Orten entfalten würden, mit der Schönheit der Spontanität, wie gut würden sie reisen?
Es geht in der Tat um die Erfindung einer neuen Art der pflanzlichen Installation.
Darum, eine andere Logistik zu kreieren und sich die Gärten in Bewegung vorzustellen.
Im nächsten Frühjahr erwarten wir hierauf eine Palette an Antworten, gefolgt von 25 Prototypen welche 2014 realisiert werden.
Wie ein friedlicher und pflanzlicher Guerillakampf, wird deren Entstehung (Installation auf der Anlage), Objekt einer festlichen Parade durch die Stadt sein. Diese bietet die Möglichkeit, die schnelle und erfinderische Eroberung der Stadt durch die Pflanzen zu bewundern.
Christophe Ponceau & Adrien Rovero, 2012